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rabat

Rabat ist seit 1956 die Hauptstadt Marokkos mit dem Regierungssitz und der Residenz des Königs; gleichzeitig ist die Stadt Hauptort der Region Rabat-Salé-Kénitra. Rabat liegt an der Atlantikküste am südlichen Ufer des Bou-Regreg gegenüber der Nachbarstadt Salé.

Rabat ist neben Fès, Meknès und Marrakesch eine der vier Königsstädte Marokkos. Der Name geht auf eine islamische Grenzfestung (Ribat) zurück, die Zanata-Berber im 10. Jahrhundert an der Flussmündung des Bou-Regreg errichteten. Im 12. Jahrhundert ließen die Almohaden den Ribat zu einer befestigten Stadt (Kasbah) erweitern, die bis ins 19. Jahrhundert mit und in Konkurrenz zu Salé eine bedeutende Handelsstadt blieb. Im 17. Jahrhundert sorgten die unabhängige Piratenrepublik Bou-Regreg für eine wirtschaftliche Blütezeit und von der iberischen Halbinsel zugewanderte Andalusier für ein Bevölkerungswachstum. Mit Beginn des Französischen Protektorates wurde Rabat 1912 Sitz des Generalresidenten. Seit der Jahrtausendwende entsteht am Bou-Regreg das großangelegte Bab el-Bahr-Projekt, mit dem das bisher unbesiedelte Flussufer zu einem kulturellen Zentrum gemacht werden soll.

Rabat gliedert sich landeinwärts entlang des Flussufers von der Kasbah des Oudaïas über die arabische Altstadt (Medina) bis zur französischen Planstadt Ville Nouvelle mit dem Bahnhof Rabat Ville im Zentrum. Dazu gehört ein zentrales Villengebiet mit einigen Botschaften in der Nähe des Hassan-Turms. Die französische Neustadt endet am Boulevard er Rahba bei der ersten Flussbrücke. Östlich des Boulevards beginnt unbebautes Land.

Die Medina ist an drei Seiten von der 1197 fertiggestellten almohadischen Stadtmauer umgeben, lediglich östlich der Kasbah fehlt ein kleines Stück an der Felskante über dem Flussufer. Die großzügig geplante, insgesamt 5250 Meter lange Mauer führt über die Medina hinaus um einen großen Teil der Neustadt im Westen und Süden, wo sie das Gartengelände des Königspalasts umschließt. Das wesentlich kleinere Gebiet der mittelalterlichen Medina wird gegen die französische Neustadt durch die Andalusier-Mauer aus dem 17. Jahrhundert abgegrenzt. Die ehemalige Mellah lag am Flussufer innerhalb der Andalusier-Mauer. An der Rue Souika parallel zur Mauer liegt die Große Moschee aus dem 14. Jahrhundert (1882 und 1939 umgebaut). Die Straßen der Medina sind geradliniger und breiter angelegt als in anderen marokkanischen Städten. Vier Tore führen von der Neustadt durch die Andalusier-Mauer in den Sug, der sich über den größten Teil der Medina erstreckt. Ein Hauptzugang führt von der Neustadt entlang der Avenue Mohammed V quer durch die Altstadt und endet am innerhalb der Stadtmauer gelegenen Friedhof mit Ausblick aufs Meer. Auf der Westseite ist das schmucklose Tor aus Stampflehm Bab el Had in der almohadischen Mauer erwähnenswert.

Die Stadt wurde 2012 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen