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fes

Fès ist mit rund einer Million Einwohnern die drittgrößte Stadt Marokkos. Sie ist die älteste der vier Königsstädte des Landes und galt nach der Begründung der Qarawiyin-Universität als geistiges Zentrum der Region. Fès ist die Hauptstadt der Region Fès-Meknès, eine der 12 Regionen Marokkos.

Fès liegt 60 Kilometer östlich von Meknès in der bewässerten, fruchtbaren Tiefebene von Sais. Nach Süden führt die Nationalstraße 8, die alte Karawanenroute, am Westrand des Mittleren Atlas entlang über Azrou (80 Kilometer) nach Marrakesch. Auf einer Nebenstraße etwas weiter östlich beginnt am Ende der Sais-Ebene nach 30 Kilometern bei Sefrou der Anstieg auf die kargen Hügel des Mittleren Atlas. Von den beiden Straßen in östlicher Richtung führt eine zum 100 Kilometer entfernten Taza am Südrand des Rifgebirges, die andere ins Zentrum des Gebirges in die Provinz Taounate.

Die Altstadt, Musterbeispiel der orientalischen Stadt, steht seit 1981 als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO. Dabei soll es sich in Hinblick auf die Fläche um die weltweit größte mittelalterliche Altstadt handeln. Das tiefe Blau der Keramik gilt als Wahrzeichen von Fès, neben den grünen Dächern der Sakralbauten, die das Bild der Stadt aus der Vogelperspektive prägenFès besteht heute aus drei Stadtteilen, die jeweils einer Epoche der Stadtgeschichte zugeordnet werden können:

Die Altstadt, besteht aus dem Stadtteil um die Qarawiyīn-Moschee bzw. -Universität, die nach ihrer Gründung im Jahr 859 das Zentrum des öffentlichen Lebens darstellte. Sie wird von der Stadtmauer eingeschlossen. In saadischer Zeit wurden außerdem die beiden Zitadellen (Borj Nord und Borj Sud) errichtet, die sich auf den Hügeln über der Altstadt befinden.

Die mittelalterliche Neustadt geht auf die Dynastie der Meriniden (1244–1465) zurück, die Fès ab 1248 zur Hauptstadt ihres Reichs erklärten. Im Zentrum stehen der Königspalast und das jüdische Viertel (Mellah).

Die Ville Nouvelle wurde auf Veranlassung von Marschall Lyautey und nach den Plänen des französischen Architekten Henri Prost in der Protektoratszeit als neue Stadt in der Nähe der Festung Dar Debibagh südlich von Fès el Jedid gebaut. Zunächst als Residenzviertel für die Europäer entstanden, entwickelte sich die „Ville Nouvelle“ als moderne arabische Stadt mit neueren Villenvierteln weiter. Hier haben sich Behörden, Institutionen und Dienstleistungsbetriebe angesiedelt. Die Ville Nouvelle stellt heute flächen- und einwohnermäßig den größten Teil der Stadt und die obligatorischen Flaniermeilen (Boulevard Hassan II., Avenue Mohammed V.). In ihr befinden sich auch die größten Kinos (Empire, Rex) und eine McDonald’s-Filiale mit Ausblick auf die grünen Hügel zwischen Altstadt und Ville Nouvelle.