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Chefchaouen

Chefchaouen ist eine nordmarokkanische Stadt mit etwa 45.000 Einwohnern in der gleichnamigen Provinz in der Region Tanger. Zusammen mit anderen Regionen des Mittelmeerraumes ist die traditionsreiche Küche der Stadt im Jahr 2013 als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit durch die UNESCO anerkannt worden.

Die Bewohner der Stadt sind ganz überwiegend Berber; darunter befinden sich auch zahlreiche Nachfahren der im 15. und 16. Jahrhundert aus Al-Andalus zurückgekehrten Mauren.

Chefchauen war und ist eines des Zentren des von offizieller Seite zwar verbotenen, aber insgeheim vielfach noch geduldeten Haschisch-Anbaus in Marokko. Dies zog seit den 1960er Jahren viele westliche Aussteiger und Hippis an, denen seit den 1980er Jahren auch abenteuersuchende Individualreisende folgten. Heute kommen auch zahlreiche Gruppenreisende (meist Durchreisende oder Tagesausflügler) in die Stadt. Chefchaouen galt über Jahrhunderte als heilige Stadt, die Ausländern unter Androhung der Todesstrafe versperrt war; dies hat dazu beigetragen, dass in ihr mittelalterliche Architektur erhalten blieb. Dass sich die städtische Struktur dynamisch ändert, ist eine neue Erscheinung.

Die große Moschee von Chefchaouen (Masjid El Aadam) ließ der Stadtgründer Moulay Ali Ben Moussa Ben Rached El Alami im Jahr 1471 errichten. Sie dient neben ihren Funktionen als Bet- und Predigtraum auch als Ausbildungsstätte für islamische Religion und Humanismus. Moulay Ali Ben Moussa Ben Rached El Alami kam aus Al-Andalus, um Marokko gegen die Portugiesen zu verteidigen. Das Jahr 1471 gilt auch als Stadtgründungsjahr; zu der Zeit lebte dort eine kleine, hauptsächlich berberische Bevölkerung. Einen großen Einwohnerzustrom erlebte die Stadt im Jahr 1492. Aus Spanien ausgewiesene Muslime und Juden wanderten zu. Diese Einwanderungsgeschichte prägt heute noch die Architektur der Altstadt: Wie in andalusischen Dörfern gibt es kleine Gassen zwischen weiß getünchten Häusern und unregelmäßige Abgrenzungen, häufig mit Schattierungen von Blau (gegen den bösen Blick). Chefchaouen wurde in einem kleinen Tal errichtet und die Altstadt erstreckt sich bergauf. Auf den Anhöhen in dieser Richtung befinden sich die Quellen von Ras al-Ma und die restaurierte Moschee Jemaa Bouzafar. Das Stadtzentrum bilden die Plaza Uta al-Hammam mit der die Alcazaba. Die Moschee der Andalusier hat nur ein Minarett und einen achteckigen Grundriss. Die neue Stadt wurde unterhalb der Altstadt von Chefchaouen gebaut.